Donnerstag, 16. März 2017

Gedanken am Abend

Hallo ihr Lieben,

bisher habe ich euch erzählt, wie meine Beziehung als Radfahrer mit Fußgängern und anderen Radfahrer aussehen. Jetzt fiel mir auf, dass ich euch meine Erlebnisse mit Autofahrern noch gar nicht geschildert habe. Na, da wird es aber Zeit, dies nachzuholen.
Da ich selber auch Autofahrerin bin, kenne ich beide Seiten. Mich nerven die Radfahrer, die ohne Rücksicht auf Verluste durch die Gegend heizen und mich das eine oder andere Mal schon zu Vollbremsungen veranlassten, weil sie unbedingt noch bei Kirschgrün (Knallrot!!!) über die Kreuzung rasen oder abbiegen.

Als Radfahrerin hatte ich Mitte 2014 ein Erlebnis der dritten Art. Nach einem stärkeren Sturm lagen viele Äste auf dem nassen Radweg und so fuhr ich auf der nassen Straße. Vor mir verbreiterte sich die Straße rechts um die Bushaltebucht und ging anschließend in die Rechtsabbiegerspur über.
Als ich kurz vor der Haltebucht war, scherte ein Auto aus, um an den bei Rot wartenden Autos vorbei auf die Rechtsabbiegerspur zu fahren. Leider guckte dieser Mensch nicht in den Rückspiegel und schnitt mich massiv. Ich bremste stark, das Fahrrad geriet ins Rutschen und ... Feierabend.

Jemand fragte mich: „Hallo? Können Sie mich hören?“
Ich öffnete die Augen, wunderte mich für eine Sekunde, warum der Typ so seltsam vor mir hockt, und realisierte, dass ich samt Rad auf dem Asphalt lag.
Lange Rede, kurzer Sinn. Das Rad war nach links wegerutscht, ich wie ein Stein auf die rechte Seite gestürzt und durch den Aufprall des Kopfes auf den Asphalt bewusstlos geworden. Der Mann geleitete mich zur Bank in der Haltestelle, Polizei kam und nahm meinen Personalien auf, der Krankenwagen ließ auch nicht lange auf sich warten und fuhr mich ins Krankenhaus.
In der Ambulanz wurde ich geröntgt, in die Trommel geschoben und erst mal mit Schmerzmitteln versorgt. Außer mir waren noch 3 Radfahrer anwesend, die auch alle wegen eines Autos einen Unfall hatten.
Ich kam mit einer schweren Gehirnerschütterung und Prellungen davon - Glück im Unglück.
Allerdings ist es echt eklig, wenn man sich hinlegt und alles dreht sich. Glücklicherweise wachte ich nachts auf, bevor ich mich von einer Seite auf die andere drehte, denn auch das ließ die Welt in meinem Kopf stark kreiseln.

Trotzdem holte ich am Tag nach dem Unfall mein Rad bei der Polizei ab. Es war schon komisch, genau an der Unfallstelle vorbeizufahren. Doch das ist wie beim Reiten - wenn du vom Pferd fällst, sollst du sofort wieder aufsteigen.

Ja, stimmt, ich hätte auf dem Radweg fahren sollen, aber die Polizei stimmte meinen Bedenken bezüglich der Äste auf selbigem zu. Ist halt auch ungünstig, wenn ein Ast sich in den Speichen oder irgendwo am Rad verfängt.

Letztendlich habe ich es gut überstanden und kann nur jeden Autofahrer bitte, doch mal über die rechte Schulter zu blicken, bevor rechts rübergezogen wird.

So, das waren meine Erlebnisse als Radfahrerin. In diesem Sinne, fahrt vorsichtig und vorausschauend, nehmt Rücksicht und denkt auch an die anderen Verkehrsteilnehmer.

Liebe Grüße
eure Elena

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