Freitag, 23. Juni 2017

Rezension "Der Gesang des Blutes" von Andreas Winkelmann

In aller Kürze
Story: guter Ansatz für einen Mystery-Thriller, doch auch der unmysteriöse Teil war mir zu mysteriös und zu konstruiert
Spannung: verliert sich manchmal in Langatmigkeiten
Charaktere: hölzern
Sprecher: Simon Jäger liest hervorragend
Schreibstil: locker
‘*‘ Meine Meinung ‘*‘
Mir ist die rechtliche Lage nicht klar, aber mir ist schleierhaft, warum Winkelmann zwar immer die ersten vier Zeilen des Westernhagen-Lieds „Ich bin wieder hier“ zitiert, aber nie den Interpreten erwähnt.
Der Ansatz der Story ist interessant, doch irgendwie kam mir alles zu konstruiert rüber. Die beiden Handlungsstränge finden erst im letzten Drittel zueinander und vorher war nicht ersichtlich, wie nun alles zusammenhängt. Das nervte mich manchmal. Hinzu kommt, dass die Figuren häufig hölzern daher kamen und die Protagonistin Kristin für mich teilweise völlig unlogisch agierte.

!!! SPOILER !!!
Sie liebt ihren Mann Tom doch so abgöttisch und am Ende kommt sie mit einem Typen zusammen, dessen Bruder an dem Banküberfall, bei dem Tom erschossen wurde, beteiligt war.
WTF???
!!! SPOILERENDE !!!

Die Spannung wird leider durch Langatmigkeiten gebremst und störte nach meinem Empfinden auch den Spannungsbogen.
Simon Jäger liest hervorragend und haucht den Figuren Leben ein. Das hat viel von der Story gerettet und mich über einiges hinwegsehen lassen.
Auch Winkelmanns lockerer Schreibstil entschädigt den Leser für die Längen.
Im Großen und Ganzen wurde ich gut unterhalten und so vergebe ich 3 Gesangs-Sterne.

‘*‘ Klappentext ‘*‘
Es ist im Keller. Und bald kommt es herauf. Die eigenen vier Wände auf dem Land: für Kristin und Tom geht ein Traum in Erfüllung. Doch die junge Mutter beschleicht von Anfang an ein ungutes Gefühl. Das alte Haus ist ihr unheimlich. Als Tom kurz nach dem Einzug überraschend stirbt, werden Kristins Ängste von Tag zu Tag schlimmer. Sie hört Stimmen, und nachts träumt sie von einer Gestalt, über die man im Dorf spricht: von einem Scherenschleifer, der hier vor langer Zeit eine Frau getötet haben soll. Kristin glaubt, langsam verrückt zu werden. Die Dorfbewohner raten ihr, das neue Heim so schnell wie möglich zu verlassen. Sie entschließt sich, zu bleiben ...

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